Einigten sich jetzt auf eine Kooperation (von links) Johannes Erchinger, Claus-Peter Horst, Enno Brinckmann und Dr. Heiner Buschmann.

Schutzgemeinschaft Wallheckenlandschaft kooperiert mit Stadtwerken

Der Verein Schutzgemeinschaft Wallheckenlandschaft nutzt ab sofort eine Streuobstwiese der Stadtwerke. Es wurde eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.

Genau das versteht man wohl unter einer klassischen „Win-win-Situation“: Die Stadtwerke Leer und die Schutzgemeinschaft Wallheckenlandschaft Leer haben jetzt eine Vereinbarung über die Nutzung einer Streuobstwiese an der Feldstraße in Logabirum geschlossen. Vorstand Claus-Peter Horst von den Stadtwerken, denen die Fläche gehört, und die Vorstandsmitglieder der Schutzgemeinschaft, Dr. Heiner Buschmann, Johannes Erchinger und Enno Brinckmann, besiegelten die Kooperation jetzt bei einem Treffen auf der rund 2300 Quadratmeter großen Wiese.

Beide Parteien waren aufeinander zugekommen, nachdem die Schutzgemeinschaft einen angemieteten Gulfhof an der Feldstraße hatte verlassen müssen. 15 Jahre lang hatte sie dort ihr Wallhecken-Umwelt-Zentrum (WUZ) betrieben und musste nun weichen, weil der Eigentümer Eigenbedarf angemeldet hatte. Durch den Umzug auf ein Grundstück von Fortuna Logabirum kann der Verein nun zwar einen Mehrzweckraum und einen Container nutzen. Ihm fehlt aber für seine vielen Aktivitäten eine Fläche im Freien. Die perfekte Lösung befindet sich quasi in der direkten Nachbarschaft zum neuen Standort: die Streuobstwiese der Stadtwerke. Schon vor Jahren war diese Ausgleichsfläche mit fast 50 Bäumen – darunter Apfel-, Birnen- und Kirschbäume sowie Birnenquitten und Zwetschgensorten – bepflanzt worden.

Der Schutzgemeinschaft dient dieses Grundstück in erster Linie dazu, ihren Bildungsauftrag für das Regionale Umweltbildungszentrum (RUZ) Leer erfüllen zu können. Im Fokus steht dabei vor allem der Erhalt von Wallhecken in der Region. Praktischerweise befindet sich auf der Stadtwerke-Fläche eben eine solche Wallhecke, deren Pflege die Schutzgemeinschaft nun ebenso übernehmen wird wie auch die Pflege des gesamten Grundstücks. Der Verein möchte zudem Aktionen für Kinder wie das Projekt „Vom Korn zum Brot“ auf der Wiese anbieten. Das Grundstück sei ein lebendiges Beispiel für den Schulunterricht im Rahmen der „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE), findet Dr. Heiner Buschmann. Erste Überlegungen gibt es auch schon über eine gemeinsame Obsternte. Vorstellbar sei eine Aktion mit Kindern der Grundschule in Logabirum, die sich dabei ihren eigenen Apfelsaft frisch pressen könnten.

Die Stadtwerke erhoffen sich durch die Kooperation eine Aufwertung der Fläche. Claus-Peter Horst ist sich sicher, dass sie „dank der vielen Aktionen künftig stärker ins öffentliche Bewusstsein rückt und mehr angenommen wird“. Die Obstwiese ist seit Jahren zugänglich und lädt mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein.  Die erste Aufwertung steht bereits unmittelbar bevor: Ein großes Insektenhotel, das sich bislang auf dem WUZ-Gelände befunden hatte, wird seinen neuen Standort auf der Streuobstwiese finden. Das sei eine passende Ergänzung zu den Bienenstöcken, die seit Längerem dort beheimatet sind. Auch mit einem Imker, der die Fläche nutzen darf, gibt es eine Kooperation.