Julianenpark: Zusätzliche Entwässerung würde Bäume gefährden

Nach den vielen Regenschauern der vergangenen Monate stehen Wege im Julianenpark in Leer zum Teil unter Wasser. Stadt und Stadtwerke lehnen es aber aus gutem Grund ab, zusätzliche Entwässerungsmöglichkeiten zu schaffen.

Leer - Die Stadt Leer als Eigentümerin und die für die Unterhaltung zuständigen Stadtwerke nehmen Stellung zur Situation im Julianenpark in Leer. Zuletzt war vielfach Kritik an den unter Wasser stehenden inneren und äußeren Wegen sowie am Erscheinungsbild des Parks geäußert worden. Die Überflutungen sind auf das zum Teil extreme Regenwetter zwischen Herbst und Frühjahr zurückzuführen. Vor allem stand die Frage im Raum, warum die Wege in den vergangenen Wochen und Monaten nicht trockengelegt wurden, da Spaziergänge in Teilbereichen kaum bis gar nicht möglich waren und sind. Zudem war vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Dorn im Auge, dass in einigen Abschnitten nach wie vor umgestürzte Bäume liegen - Spuren von schweren Unwettern und Stürmen des vergangenen Jahres.

Die Stadt und die Stadtwerke stellen dazu fest, dass zusätzlich zu den bestehenden Graben-Entwässerungen weitere neue Optionen aus fachlicher Sicht nicht in Frage kommen. Der Grund liegt in den jahrzehnte- und zum Teil gar jahrhundertealten Bäumen, die von der seit Langem im Park vorherrschenden Wassersituation abhängig sind. Eine dauerhafte Absenkung des gewohnten Wasserstands wäre fatal, da sich diese negativ auf den Zustand der Bäume auswirken könnte und gerade den Bestand der historischen Bäume gefährden würde. Ebenso würde das dazu führen, dass der Teich im Park nach und nach austrocknen würde.

Für Abhilfe sorgen werden die Stadtwerke allerdings im Bereich der ebenfalls unter Wasser stehenden Hundewiese. Zwar kann das Problem aus demselben Grund auch dort nicht durch zusätzliche Entwässerungsoptionen wie zum Beispiel das Verlegen von Drainage-Rohren gelöst werden. Stattdessen wird aber geplant, die Hundewiese als auch den Sportplatz im Park zu übersanden, sobald es die Witterung zulässt.

Dass der Boden im Park seit Monaten durchgehend durchnässt ist, ist auch der Grund dafür, dass Pflegearbeiten in den Baumbereichen und das dortige Entfernen von Totholz bislang nicht stattfinden konnten. Zu tun hat das damit, dass die Stadtwerke-Mitarbeiter bei diesen Bedingungen nicht in der Lage waren, den Park mit ihrem schweren Gerät zu befahren. Lediglich in Situationen, in denen ein Eingreifen aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht zwingend erforderlich war, wurden Ausnahmen gemacht.

Sobald in den nächsten Wochen die Temperaturen nachhaltig steigen und die Böden wieder trocken sind, sollen die Pflegearbeiten aufgenommen werden. Dass Totholz länger in den Parks verbleibt, muss allerdings kein Nachteil sein. Im Gegenteil: Es handelt sich dabei um Lebensraum für Tiere. Ohnehin lässt sich der Julianenpark - obwohl er so heißt - vielmehr als Wald, denn als Park charakterisieren. In erster Linie steht die Natur im Vordergrund, weniger der gestalterische Aspekt oder ein repräsentatives Erscheinungsbild.