Pflegemaßnahmen im Trinkwasserschutzwald

In dem Wäldchen der Stadtwerke am Wasserwerk steht eine "Läuterung" an. Das bedeutet, dass einige schwächere Bäume entfernt werden, damit der Großteil der gut 12.000 Stieleichen und Rotbuchen Raum für die nächste Entwicklungsstufe bekommt.

Fast zehn Jahre nachdem der Trinkwasserschutzwald am Wasserwerk in Leer angepflanzt worden ist, lassen die Stadtwerke Leer wie vorgesehen unter fachlicher Begleitung der Bezirksförsterei Ems-Jade (LWK) eine erforderliche „Läuterung“ vornehmen. Das bedeutet, dass das Wäldchen in den nächsten Wochen von einem Fachbetrieb etwas ausgedünnt wird.

Um die vorherige Wiese, auf der seit 2014 gut 12.000 Stieleichen und Rotbuchen stehen, möglichst schnell in einen qualitativ hochwertigen Waldboden zu verwandeln, war es wichtig, die Bäume dicht an dicht zu pflanzen. Durch die bestehende Enge konnten die Bäume, so wie es sein soll, besonders gerade hochtreiben. Nach fast zehn Jahren sind sie nunmehr so groß, dass sie mehr Platz benötigen, um sich stabil weiterentwickeln zu können. Dafür ist der nächste Schritt im Projekt Trinkwasserschutzwald erforderlich. Es folgt die geplante „Läuterung“, im Zuge derer ein kleiner Teil der etwas schwächeren Bäume entfernt werden soll. Auf diese Weise bekommt der Großteil der Stieleichen und Rotbuchen den Raum, den er für die nächste Entwicklungsstufe benötigt. Was das gefällte Holz betrifft: dieses verbleibt im Wald. Die Läuterung wird im Herbst durchgeführt, um mögliche Auswirkungen auf die Tierwelt so gering wie möglich zu halten.

Hintergrund: Der entscheidende Faktor für das Trinkwasserschutz-Projekt ist der Waldboden, der als Filter funktioniert. Er nimmt Regenwasser auf, bindet viele Schadstoffe und baut sie zum Teil sogar ab. Der Boden hat damit eine besonders effiziente Reinigungsleistung. Das Wasser, das dann noch durch den Boden sickert, ist von reiner Qualität. Für die Stadtwerke als Wasserversorger ist das ein großer Vorteil, zumal das im Wald versickernde Regenwasser in ferner Zukunft als Grundwasser wieder ans Tageslicht gefördert und als Trinkwasser aufbereitet werden soll. Dieser Aufwand hält sich dann aufgrund der bereits bestehenden Reinheit des Grundwassers in Grenzen.