Auf einer Demofläche in Loga konnten sich Interessierte anschauen, wie sich zum Teil im Frühjahr angelegte Blühstreifen entwickelt haben.

Großes Interesse an Blühstreifen

Rund 25 Landwirte und Interessierte haben sich auf einer Demo-Fläche in Leer über Blühstreifen informiert. Eingeladen hatte die Wasserschutzberatung des Landwirtschaftskammer. Die Stadtwerke unterstützen die Projekte aus Gründen des Grundwasserschutzes.

Leer - Blühstreifen sind gefragter denn je. Das wurde jetzt wieder bei einer Feldbegehung in Leer deutlich, zu der die Wasserschutzberatung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen eingeladen hatte. Rund 25 Interessierte, vor allem Landwirte, informierten sich auf einer sogenannten Demonstrationsfläche am Weidenweg über ein Natur-Projekt dieser Art, das im Frühjahr angelegt worden war. Das teilen die Wasserschutzberatung und die Stadtwerke, die die Blühstreifen aus Gründen des Wasserschutzes fördern, in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Die Gruppe schaute sich auf der Fläche von Landwirt Johannes Erchinger die im Mai ausgesäten Mischungen an. Phazelie, Malve, Ringelblume und Sonnenblumen sind die auffälligsten Pflanzenarten. Außerdem konnte auf der Fläche ein Abschnitt besichtigt werden, auf dem die mehrjährigen Mischungen aus dem Vorjahr 2019 stehen gelassen worden waren. Dort wurde deutlich, wie sich mehrjährige Arten wie Klee, Kamille, Nelken oder Wilde Möhre im zweiten Jahr entwickeln. So ließen sich die Veränderungen im Verlauf des Blühstreifenprojektes über mehrere Jahre gut darstellen, wie Wasserschutzberater Jens Wienberg sagte. Er stand den Besuchern mit seinem Kollegen Hinrich Sparringa Rede und Antwort. Zudem gab Dirk Kunzmann (Firma Saaten Zeller) Tipps zu Aussaaten, zum Anbau und zur Auswahl von Artenmischungen.

Was die Demonstrations-Fläche betrifft, fiel die Bilanz von Wienberg und Sparringa in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes „durchwachsen“ aus. Der Pflegeaufwand sei sehr hoch gewesen, weil immer wieder größere Mengen an Unkraut durchwucherten. Das sei allerdings nicht ungewöhnlich, speziell auf Flächen, auf denen lange Jahre Mais angebaut worden sei. Aus Natur- und auch aus Wasserschutzgründen werden auf Blühstreifen-Flächen weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Auf der Fläche am Weidenweg sei zu unterschiedlichen Terminen geschlegelt worden, um auf diese Weise Unkraut, wie zum Beispiel den Weißen Gänsefuß, zurückzudrängen. Dadurch konnten die Blühstreifen neu durchtreiben.

Das landwirtschaftliche Interesse an Blühstreifen, die für Insekten von großer Bedeutung sind, wächst stetig – und zwar nicht nur aufgrund gesetzlicher Regelungen. Das liege „im ureigenen Interesse der Landwirte. Sehr viele sind mit Herzblut dabei“, hebt Wienberg hervor. In diesem Jahr haben bereits mehr als 25 Landwirte in den Wasserschutzgebieten des Landkreises Leer Blühstreifen mit einer durchschnittlichen Größe von 2.700 Quadratmetern angelegt, Tendenz steigend.