Leichter Rückgang beim Umschlag im Leeraner Hafen

Für den Leeraner Hafen war 2019 mit Blick auf die Umschlagszahlen eher ein durchwachsenes Jahr. Im gerade neu begonnenen Jahr sind wir dagegen aus verschiedenen Gründen optimistisch, dass der Umschlag wieder deutlich anziehen wird.

Im Leeraner Hafen sind 2019 weniger Güter umgeschlagen worden als ein Jahr zuvor. Das teilen die Stadtwerke in einer Presseerklärung mit. Insgesamt lag die Menge bei etwas mehr als 400.000 Tonnen an See- und Binnengütern. Das bedeutet im Vergleich zu 2018 (rund 449.000) einen Rückgang um elf Prozent. Weitaus positiver fällt der Ausblick auf 2020 aus, wie Vorstand Claus-Peter Horst sagt. Einer der Gründe: hohe Investitionen von einigen am Hafen ansässigen Unternehmen.

Zurückgegangen sind die Umschlagszahlen vor allem im ersten Halbjahr 2019, in der zweiten Jahreshälfte stabilisierten sie sich wieder. Im Einzelnen: Während es bei Düngemitteln, Eisen und Schrott positive Entwicklungen gab, kam es bei Baustoffen und Splitt sowie Brennstoffen wie zum Beispiel Torf zu einem geringeren Umschlag. Überhaupt nicht umgeschlagen wurde Anfang 2019 Streusalz. Aus einer gemeinsamen Analyse mit Firmen ging hervor, dass diese Rückgänge nicht auf standortbedingte Gründe zurückzuführen sind. Demnach gaben vor allem witterungs- und konjunkturell bedingte Gründe den Ausschlag. 
Enthalten ist im Gesamt-Umschlag von gut 400.000 Tonnen auch der Anteil, für den die Hafenbahn verantwortlich ist. Die Voraussetzungen für den Umschlag mit der stadtwerkeeigenen Bahn waren zuletzt durch die Sanierung des Gleisnetzes verbessert worden. Dennoch ging die Nachfrage durch die Betriebe auch hier zurück. Knapp 70.000 Tonnen wurden 2019 umgeschlagen. Ein Jahr zuvor waren es etwa 90.000 gewesen. 
Auf konstant hohem Niveau blieb die Anzahl der Schleusungen. Pro Tag waren es im Durchschnitt rund 4,3. Während es bei den Sportbooten ein Plus um fast zehn Prozent auf 1775 im gesamten Jahr 2019 zu verzeichnen gab, blieb die Zahl bei den Berufsschiffen mehr oder weniger konstant: Mit 1557 Schiffen wurden 34 weniger als 2018 geschleust.  
Dafür, dass die Entwicklung im neuen Jahr positiv sein wird, sieht Claus-Peter Horst gleich mehrere Anzeichen. Er verweist unter anderem auf einen neuen Umschlagplatz, der von der Tiefbaufirma Huneke voraussichtlich im März in Betrieb genommen werden soll. Vor allem der Umschlag von Schüttgütern und Brennstoffen dürfte dank dieser Option wieder mehr Fahrt aufnehmen. Ebenfalls für einen Schub könnte nach seiner Einschätzung eine in Aussicht gestellte hohe Millionen-Investitionen des Naturstein-Unternehmens Weco sorgen.  
Sehr froh ist Horst über ein weiteres überaus positives Signal für den Hafen: „Wirtschaftsminister Bernd Althusmann hat sich kürzlich bei seinem Besuch in Leer optimistisch geäußert, was die von der Stadt beantragten Fördermittel betrifft“, sagt der Vorstand. Die Stadt und die Stadtwerke hoffen auf Mittel für die Modernisierung der Seeschleuse und für weitere Schlickbaggerungen im Hafen. Auf diese Weise bliebe der Standort Seehafen Leer nicht nur weiterhin verlässlich gegenüber seinen Kunden. Er werde zudem auch weiter aufgewertet.